Wir wissen es alle: der Tod gehört zu unserem Leben dazu. Es gibt kein Leben ohne den Tod. Und umgekehrt gilt es ebenfalls. Ohne den Tod gäbe es kein Leben. Beides ist unauslöschlich miteinander verklammert.
Theoretisch wissen wir das alle. Aber es ist nicht so einfach, das nicht nur zu denken, sondern auch fühlen zu können. Unser aller Leben hier auf dieser Erde wird ein Ende haben. Das ist ein Umstand, dem die meisten von uns nur zu gerne aus dem Wege gehen.
Dadurch kommt es immer wieder zu Situationen, dass am Lebensende nichts geklärt ist. Es wurde kein Gespräch geführt, was wer sich wünscht. Und es wurden keine Dinge notiert, wie es denn werden soll mit der Bestattung. Wo die Beisetzung stattfinden soll. Ob es eine Trauerfeier geben soll, ja oder nein? Ob Musik gespielt werden soll, ja oder nein? Und wenn ja, welche Titel die sterbende Person sich wünscht. Auch über das Drumherum – angefangen von der Deko in der Kapelle bis hin zur Kaffeetafel – könnte im Vorfeld geredet werden.
Es gibt viel zu bereden im Leben. Und es gibt eben auch viel zu bereden im Zusammenhang mit dem Tod.
Wie hältst du das mit deiner Familie? Habt ihr über den Tod gesprochen? Ist er Thema bei euch? Darf er Thema sein? Wissen deine Lieben, was du dir wünschst zum Abschied von dieser Erde? Weißt du, was sie sich wünschen?
Zu einem umfassenden Gespräch über den Tod gehört übrigens auch dazu, die Erbangelegenheiten hieb- und stichfest zu regeln und Patientenverfügungen zu haben, mit denen das medizinische Fachpersonal auch etwas anfangen kann. Das heißt im Klartext: Regele deine letzten Dinge rechtzeitig, damit im Fall der Fälle genau das passiert, was du dir vorstellst. Und nein, ein handschriftliches Testament reicht nicht aus. Denn ein Testament muss Formulierungen enthalten, die rechtlich bindend sind und notariell beglaubigt.
Glaube mir, ich weiß wovon ich rede.
Lass dich in den rechtlichen letzten Dingen unbedingt von einem Anwalt und Notar / einer Anwältin und Notarin beraten, der/die etwas von dem Thema versteht (wenn du bei mir in der Nähe wohnen solltest, kann ich dir jemanden empfehlen). Und sprich, bitte, bitte, mit deinen Liebsten über deine Wünsche im Zusammenhang mit dem Tod. Er kommt so oft zu plötzlich, als dass das noch möglich wäre.
„Wir haben doch noch Zeit“, das sagen sich viele so lange, bis sie keine Zeit mehr haben.
Ich weiß, dass es sehr schwierig ist, mit dem Reden über den Tod anzufangen. Vielleicht und gerade, wenn er bereits im Raum steht. Aber tu es für dich, tu es für deine Familie! Der Abschied wird dadurch nicht weniger traurig, aber das lästige und teils zermürbende Drumherum fällt weg. Und das ist das Reden über den Tod allemal wert.
Ich wünsche dir von Herzen eine todesmutige Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Wie ein gut verbrachter Tag einen glücklichen Schlaf beschert, so beschert ein gut verbrachtes Leben einen glücklichen Tod.“ (Leonardo da Vinci)