Vielleicht irritiert dich das Foto heute in der Mittwochs-Mail. Möglicherweise denkst du, ich hätte mich geirrt, dass ich ein altes Holzstück fotografiert habe. Aber so ist es nicht. Ich habe dir das Foto mit voller Absicht zugeschickt.

Du siehst auf dem Bild einen Teil einer alten Tischplatte. Der Tisch steht bei uns zu Hause im Flur. Und ja, er ist alt und er hat ein paar Macken, Schrammen und Flecke. Okay, zugegeben, etliche. Aber er erzählt eine Geschichte.

Der Tisch stammt aus dem Elternhaus meines Mannes. Dort hat er immer in der Küche gestanden, und die ganze fünfköpfige Familie nutzte ihn als Esstisch. Heute würdest du denken: ganz schön klein für fünf Personen. Doch damals passte das. Da war man bescheidener, lebte sparsamer und die Esstische quollen nicht über. Gereicht hat es trotzdem allemal.

Mein Schwiegervater hatte den Tisch dereinst gebaut. Er war gar kein Tischler, aber handwerklich geschickt. Und so gab er den Startschuss für ein Möbelstück, das mittlerweile locker 70 Jahre alt ist und viel gesehen hat.

Hastige Familienfrühstücke, bevor alle am Morgen in Schule und Beruf aufbrechen mussten. Dampfende Essschüsseln am Mittagstisch. Versehentlich umgestoßene Gläser Milch. Und abends vielleicht ein leises Gespräch bei Kerzenschein, während die Kinder schlafen sollten.

Geschichten, die ein ganz normaler Familienalltag der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts schrieb…

Es macht mir Spaß, darüber nachzudenken, was dieser Tisch alles erlebt hat. Ebenso wie es mir Freude bereitet, Geschichten über Menschen aufzuschreiben. Menschen, die leben oder bereits gestorben sind. Bei ihnen muss ich nicht darüber nachgrübeln, was sie erlebt haben. Das kann ich mir erzählen lassen. Von ihnen selbst oder von denjenigen, die sie zurückgelassen haben.

Was mich antreibt und wofür ich zu 100 Prozent stehe, darüber habe ich mir noch einmal Gedanken gemacht, als jetzt mein neuer Imagefilm entstand. Seit Neuestem ruht mein Business nämlich auf drei Säulen:

  1. Auf meiner Dienstleistung Trauerrede
  2. Auf meiner Ausbildung für Trauerredner:innen
  3. Und auf den Lebensgeschichten, die ich verfasse

Das sind die drei Dinge, die ich richtig, richtig gut kann und die ich auch wirklich sehr gerne tue. Ohne Wenn und Aber werde ich mich von nun an nur darauf konzentrieren.

Mein neuer Imagefilm ist so neu, dass du tatsächlich zu den Ersten gehörst, die davon erfahren. Denn er ist erst gestern Abend um 22.30 Uhr auf meinem YouTube-Kanal hochgeladen worden. Wenn du magst, schau ihn dir sehr gerne an!

Katharina Ziegler – Trauerrednerin, Ausbilderin und Verfasserin von Lebensgeschichten

Trauerreden, Ausbildungen und Lebensgeschichten. Über Tische lässt sich einiges erzählen. Und über Menschen noch so viel mehr.

Solltest du jemanden kennen, der seine Lebensgeschichte aufgeschrieben haben möchte, erzähl es gerne weiter, dass es mich gibt.

Ich wünsche dir von Herzen eine geschichtenreiche Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.“ (Christian Fürchtegott Gellert)