Es gibt nicht viele Substantive in der deutschen Sprache, die aus nur drei Buchstaben bestehen. Das Wort Tod ist eines davon. Es kommt so klein und doch so bedeutungsvoll daher. Tod als Gegenteil von Leben. Tod als etwas, was unsere Existenz auf dieser Erde beendet, was unser Fühlen, Wollen und Sein aufgehen lässt in der Unendlichkeit.
Durch meine Arbeit habe ich täglich mit dem Tod zu tun. Ich weiß, welche Schmerzen er bereitet. Ich weiß, welche Ängste er hervorruft. Glaub mir, ich bin mit dem Tod auch ganz persönlich in Berührung gekommen. Und das ist gut so, denn sonst wüsste ich nicht, wie sich der Tod und die Trauer, die als Partnerin an seine Seite gehört, anfühlen.
Jede und jeder von uns wird im Verlaufe des Lebens mit dem Tod konfrontiert. Mindestens mit dem eigenen. Und das ist ein Segen. Denn die Unsterblichkeit mag eine fixe Idee sein und manchmal verlockend erscheinen, aber tatsächlich ist sie ein Fluch.
Wenn du es in deinem Leben mit dem Tod zu tun bekommen hast, dann wisse, dass du damit einen wesentlichen Bestandteil dessen, was unser Menschsein ausmacht, kennengelernt hast. Der Tod, so sehr er als Gegner daherzukommen scheint, ist dein Freund, dein Gefährte. Tatsächlich: es ist ein Segen, dass wir sterben dürfen. Wer das in der Lage ist, für sich selber zu bejahen, kann vielleicht leichter seinen Liebsten diesen Segen gönnen – irgendwann.
Weh tut der Tod trotzdem. Schmerzen bereitet der Abschied allemal. Aber Tod und Leben stehen Seite an Seite im gleichen Licht und sind wesentliche Facetten dessen, was uns ausmacht. Erst die Berührung mit dem Tod erschließt uns einen Teil der Tiefe unseres Seins. Tod, dieses kleine und bedeutungsvolle Wort, hat eine riesige Dimension.
Ich wünsche dir in deinem vom Tod berührten Leben eine segensreiche Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Der Tod hat keinen Kalender.“ (Deutsches Sprichwort)