Sie gehört wohl zu den Veranstaltungen, die am liebsten umgangen werden und die gleichzeitig am wichtigsten sind: die Trauerfeier oder Abschiedsfeier oder Lebensfeier. Mittlerweile gibt es verschiedene Bezeichnungen dafür. Die unterschiedlichen Begriffe sollen deutlich machen, auf welchen Aspekt die Aufmerksamkeit der Anwesenden gelenkt werden soll: auf die Traurigkeit im Zusammenhang des Abschieds, auf den Ablösungsprozess selbst oder auf das Leben der verstorbenen Person.

Doch was gleichbleibt, egal wie du die Veranstaltung nennst, ist die Notwendigkeit, sich verabschieden zu müssen. Auch wenn du Lebensfeier sagst und den verstorbenen Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückst – was aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit ist -, entbindet dich das nicht von der schweren Aufgabe, mit deiner Trauer fertigwerden zu müssen.

Ich für meinen Teil veranstalte Lebensfeiern und nenne sie ganz traditionell Trauerfeiern; einfach, weil es so üblich ist und alle verstehen, was ich damit meine. Wer je an einer von mir durchgeführten Trauerfeier teilgenommen hat, weiß, dass ich so gut wie immer den Menschen, der verstorben ist, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stelle.

Bei einer Trauerfeier, wie ich sie verstehe, geht es darum, das Leben eines Menschen noch einmal aufleuchten zu lassen. Es geht um Würde und Wert. Es geht darum zu zeigen, was bleibt, wenn eine:r geht.

Allen, die an der Durchführung einer Trauerfeier beteiligt sind, sollte klar sein, dass sie ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Trauerbewältigung ist. An ihrem Gelingen hängt, ob die Angehörigen zwar mit Trauer im Herzen, aber gleichzeitig getröstet und gestärkt die nächsten Schritte in ein Leben nach dem schweren Verlust gehen können.

Die Verantwortung ist groß. Und ich wünsche mir, dass es immer mehr Bestatter:innen, Pastor:innen, Trauerredner:innen gibt, die in der Lage sind, diese Verantwortung zu tragen. Was ich selbst dafür tun kann, tue ich.

Du hast vermutlich ebenso wie ich schon unterschiedliche Trauerfeiern, Abschiedsfeiern oder Lebensfeiern erlebt und sie als tröstlich oder auch nicht in Erinnerung behalten. Ich würde mich freuen, wenn du mir von deinen Erfahrungen berichtest.

Ich wünsche dir von Herzen eine trostreiche Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Und wenn du dich getröstet hast (man tröstet sich immer), wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast.“ (Antoine de Saint-Exupéry)