Wenn ich einmal gestorben sein werde, dann gehe ich davon aus, dass meine Kinder, mein Mann oder wer auch immer zu dem Zeitpunkt da sein wird, um etwas über mich zu erzählen, im Trauergespräch sagen: Sie liebte es zu tanzen. Denn das Tanzen gehört zu mir, seit ich im Alter von 14 Jahren im Anschluss an die Konfirmation zur Tanzstunde ging. Damals allerdings war das alles sehr steif. Die Jungen forderten die Mädchen auf. Jedes Mal dieses Zittern, ob dich wohl jemand fragt. Und dann gestelzte Schritte, die nur nach und nach in so etwas wie Paartanz übergingen. Wäre es nur das gewesen, dann hätte mich der Tanz wohl nie ergriffen. Und doch war die Bewegung zur Musik für mich schon immer ein natürlicher Ausdruck dessen, was ich in mir trage.
Vor bald 25 Jahren hatte ich die Gelegenheit, an einem Seminar für meditativen Tanz teilzunehmen. Ich habe danach selber eine Ausbildung zur Tanzanleiterin gemacht und habe seit nunmehr knapp 18 Jahren meine eigene Kreistanzgruppe.
Tanzen hat eine heilende Kraft, eine lösende Kraft. Es öffnet die Kanäle für sämtliche Gefühle. Ich habe schon Wut und Freude, Schmerz, Trauer und Dankbarkeit übers Tanzen ausgedrückt oder erst den Zugang dazu bekommen. Ich habe im Zusammenhang mit dem Tanzen schon viel gelacht, aber es sind auch viele Tränen geflossen. Und weißt du was? Ich bin unendlich dankbar dafür!
Diese Art von Tanz, der Türen öffnet zu den verborgenen Schätzen deines Innern, kann ganz unterschiedlich aussehen. Ganz selbstvergessen für sich alleine, mit anderen zusammen bei Partys, ja, es kann auch Paartanz sein – solange der Kopf nicht mehr beschäftigt ist mit dem, was die Füße tun.
Die Musik ist egal, die Schritte sind egal. Die Hauptsache ist, du fühlst dich wohl mit dem Tanz und frei, dem zu folgen, was dein Herz und deine Füße dir sagen.
Ich wünsche dir von Herzen eine rhythmische Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Tanzen ist träumen mit den Beinen.“ (Aus Finnland)