Viele kennen mich als Trauerrednerin. Und nicht selten kommt der erste Kontakt zu mir zustande, wenn in der eigenen Familie ein Trauerfall eintritt. Dann werde ich gefragt: „Katharina, kannst du mal…?!“ Ich kann, ich kann, solange meine Kräfte, die Anzahl meiner freien Termine und meine Arbeitsstunden pro Woche dafür ausreichen.
Das aber ist mittlerweile bei Weitem nicht immer der Fall. Es gibt zunehmend Anfragen, die ich ablehnen muss, weil einer der Faktoren, die ich eben genannt habe, nicht ausreichend vorhanden ist. Und ab und zu muss ich schließlich auch mal Urlaub machen (was selten genug der Fall ist).
Ich weiß, dass es nur wenige Trauerredner:innen gibt, die so stark frequentiert werden, dass sie Mühe haben, all die Aufträge zu bewältigen. Bei mir aber ist das der Fall. Die Leute kennen mich, sie schätzen meine Arbeit sehr, und sie wollen mich als Rednerin haben. Oft nicht nur einmal, sondern gerne auch ein zweites Mal, wenn ein Trauerfall in der gleichen Familie eingetreten ist. So dankbar ich dafür bin, dass die Anfragen sich häufen, meine Kapazitäten sind begrenzt.
Deshalb habe ich meine Ausbildung für angehende Trauerredner:innen ins Leben gerufen. Denn es ist wichtig, dass diejenigen, die persönliche, auf den Menschen zugeschnittene Abschiede gestalten können, mehr werden. Damit jede Anfrage nach einem guten Trauerredner / nach einer guten Trauerrednerin positiv beantwortet werden kann.
In Artikel 1 unseres Grundgesetzes steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Für mich gilt dieser Satz unbedingt. Und – er gilt auch über den Tod hinaus. Deshalb sind wir als Gesellschaft, jenseits aller persönlichen Bedürfnisse, dazu verpflichtet, jedem Menschen einen würdigen Abschied von dieser Welt zu ermöglichen. Das ist unsere moralische und menschliche Verpflichtung.
In diesen großen Zusammenhang stelle ich mich und meine Arbeit. Ich gebe mein Bestes, selbst Abschiede zu gestalten, die das Wahren der Menschenwürde gewährleisten. Und seit dem letzten Jahr bringe ich auch anderen bei, wie sie das tun können.
Damit wir mehr werden.
Zwei Kurse von „Worte für die Ewigkeit“, meinem Ausbildungsprogramm für Trauerredner:innen, konnte ich inzwischen durchführen. Ich bin soooo dankbar für die Teilnehmer:innen, die bis jetzt dabei waren und ihre Fähigkeiten in Bezug auf das Halten von Trauerreden ausgebaut und unter Beweis gestellt haben.
Es sind also schon einige mehr geworden.
Am 9. Oktober starte ich mit einer neuen Ausbildungsgruppe in die dritte Runde. Wenn du Lust hast, dabei zu sein, trage dich gerne auf meine Warteliste ein. Dann wirst du immer aktuell informiert und erhältst obendrein wertvolle Boni, wenn du über die Warteliste buchen solltest. Und selbst wenn dieser Beruf für dich persönlich nichts sein sollte, kennst du vielleicht eine, die… einen, der… Kurz: Erzähle es gerne weiter!
Die Stimmung während unseres letzten Livetages zum Abschluss des Frühjahrskurses 2023 haben wir in einem Video eingefangen. Ich habe es unter diesem Artikel für dich eingefügt. Schau es dir gerne an!
Ich wünsche dir von Herzen eine menschenwürdige Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Wohl dem Menschen, wenn er gelernt hat zu ertragen, was er nicht ändern kann, und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann.“ (Friedrich Schiller)