Die Verordnungen in unserem Land greifen. Viele halten sich daran und bleiben weitgehend zu Hause. Wer kann, arbeitet aus dem Homeoffice heraus. Einkäufe werden geplant und so selten wie möglich erledigt. Auf überflüssige Fahrten wird verzichtet, die Freizeitaktivitäten weitgehend eingeschränkt. Das alles geht für eine gewisse Zeit. Und ich bin dankbar dafür, dass das Gros unserer Bevölkerung den Ernst der Lage inzwischen begriffen hat und mitzieht. Zum Wohle aller.

Mich betreffen die neuesten Verodnungen der Bundesregierung vor allem in meinem beruflichen Wirken: Meine Möglichkeiten zu arbeiten, werden durch das Versammlungsverbot extrem eingeschränkt. Trauerfeiern – wenn man das noch so nennen kann – finden in kleinstem Kreise statt, oft ist nicht einmal die ganze Familie anwesend, weil sie es schlicht und ergreifend nicht darf. Die Friedhofskapellen sind geschlossen. Was auf den Friedhöfen stattfindet, geschieht unter freiem Himmel. Eigentlich sind es mehr sehr private Abschiede, die da veranstaltet werden.

Die Unsicherheit ist groß. Deswegen entscheiden die meisten sich dagegen, eine*n Trauerredner*in zu buchen. Dass diese Entscheidung falsch ist, wird sich erst im Nachhinein zeigen. Denn: Die Familie ist selbst betroffen und kann nicht angemessen über die verstorbene Person sprechen. Und der*die Bestatter*in ist in der Regel nicht dafür ausgebildet, die passenden Worte zu sagen. Außerdem, und das ist das Wichtigste: Niemand kann sich selber Trost spenden. Und wenn das nicht geschieht, dann wird der Trauerprozess erschwert. Es wird etliche geben, die sich durch die Situation überrumpelt fühlen und im Nachhinein bereuen, dass sie nicht darauf bestanden haben, sich anders, persönlicher, verabschieden zu dürfen.

Ich habe mir angesichts der aktuellen Lage folgendes überlegt: Damit ich trotzdem noch meinen Teil zu würdigen und individuellen Trauerfeiern respektive persönlichen Abschieden beitragen kann, biete ich neben den normalen Abschiedszeremonien, für ich nach wie vor zur Verfügung stehe, auch aus der Not geborene Corona-taugliche Abschiede an mit telefonischen Trauergesprächen, dem Aufeinandertreffen nur auf dem Friedhof oder sogar dem bloßen Schreiben der Rede, die ich den Angehörigen zuschicke und die dann von jemandem aus der Familie oder dem*r Bestatter*in gelesen wird. Auch preislich sind diese Varianten günstiger als die regulären Trauerfeiern und vielleicht für den einen oder die andere interessant.

Auch wenn ich selbst eine Verfechterin von professionell gestalteten Abschiedsritualen bin, bin ich froh, dass ich auch jetzt meinen – abgespeckten – Beitrag zu etlichen traurigen Abschieden leisten kann. Für die Menschen, die Trost brauchen und die passenden persönlichen Worte. Zumal ich mit meinem Angebot, eventuell nur eine Rede zu schreiben, geografisch unabhängig bin und auch von Menschen aus den Räumen München, Hamburg und Berlin angefragt werden kann.

Es tut sich viel im Verlaufe einer Woche. Das sehen wir alle, während wir weitgehend zu Hause sind und den Lauf der Dinge abwarten (müssen). Wenn du in dieser Zeit etwas Gutes tun möchtest, erzähl den Menschen, die du kennst, von meinem Angebot. Und ansonsten…

Hab eine gute Zeit, bleib gesund und wenn du etwas auf dem Herzen haben solltest, meld‘ dich gerne!

Deine Katharina